Ich bin mich bewusst, dass ich für eine ganze Reihe von Menschen altmodisch, puritanisch, engbrüstig und verdammend werde. Davon abgesehen, dass ich ganz uninteressant werde, will ich trotzdem kundgeben, dass ich sehr nachdrücklich mit Jay Bakker nicht stimme.
Einige unter Ihnen fragen sich selbst - wer ist das? Möglicherweise erinnern Sie sich an ihn - Jamie Charles Bakker, ein niedliches Kind, das in 80. Jahren während der christlichen Talkshow seiner Eltern (The PTL Club) ein paar Unannehmlichkeiten gemacht hat. Der Sohn von Jim und Tammy Fay Bakker, Jay, war eine der tragischsten Opfer des Skandals um PTL, das seinen Vater ins Gefängnis führte. In Jay´s Biographie aus dem Jahre 2002, Sohn eines Predigers, erzählt er, wie er mit dem Alkohol und der Drogensucht kämpfte, nachdem seine Eltern ihren Dienst verloren hatten.
Jay kehrte sich in das Bienenlicht im Jahre 1994, wenn er die Revolution startete, eine kreative Tätigkeit, die zum Eingreifen der unfreien Jugend führen sollte. Mit seinem Ziegenbart, vielfacher Tätowierung und dem Zeugnis vom verschwenderischen Leben fügte er sich gut in die Punk-Rock Masse ein. Er begann kleine Kirchen in Städten im ganzen Land zu gründen.
Bisher ist alles in Ordnung. Ich kann begeistert sein, dass sich die Punk-Rocker zum Jesus bekehren - auch wenn das Mittel dazu Tätowierung und laute Musik sein sollten.
Aber irgendwo auf dem Weg verwickelte sich Jay's Botschaft. Im Jahre 2005 wurde er eingeladen, um auf einer Konferenz zu sprechen, die Exodus International veranstaltet hatte. Exodus International ist ein Dienst, der den Menschen hilft, sich von ihrer homosexuellen Lebensweise zu befreien. Knapp vor dem Konferenzbeginn wurde Jay aus der Liste ausgetragen, weil er nicht das Formular unterzeichnet hatte, wo es geschrieben war, dass er der Lehre von Exodus International und den konservativen Werten zustimmt.
Kurz danach zeigte Jay der Welt, woran er wirklich glaubt. Der Zeitschrift Radar sagte er: „Es lautet so kirchlich, aber ich fühlte, als ob Gott zu meinem Herzen spreche und sage, dass Homosexualität keine Sünde sei."
Bevor du nach dieser verdächtigen „Offenbarung" wieder einatmest, ziehe in Betracht, dass 1) er genug populär unter zwanzigjährigen kirchlichen Leitern ist; 2) er in den letzten Wochen erheblich große Aufmerksamkeit der Medien gewann, und zwar dank dem sechsteiligen Dokumenten über sein Leben: Ein Punker im Abstimmung mit Gott. Das Dokument begann man im Dezember auf Sundance Channel zu senden.
In dem Fernsehdokument und in weiteren Gesprächen sagte er klar, dass er das „prohomosexuelle" Evangelium vertrete, wie er es selbst nennt. Dem Mother-Jones-Magazin sagte er, er sei zu der Folgerung gelangt, dass die Homosexualität bei „tieferem Einblick in die Bibel" und beim Besuch einer prohomosexuellen Kirche ein annehmbares Lebensstil sei. Gleichfalls gab er zu, dass einer der bedeutendsten Spender seines Dienstes aufhöre, seine Arbeit zu unterstützen, als er diese neue radikale Theologie zu vertreten beginne.
Ich will nicht Joe anfahren. Er ist als Kind einer grauenhaften religiösen Heuchelei zum unschuldigen Opfer gefallen. Jetzt ist er aber ein Erwachsener, pünktlich gesagt ein Einunddreißiger, und wenn er im Spiel mit den Erwachsenen sein will, muss er nach Regeln spielen. Also ich blase Alarm. Dieses ist eine offizielle Warnung vor der Abtrünnigkeit.
Falls Sie es nicht bemerkt haben, Jay ist nicht der einzige auf der Welt, der ausruft, dass Gott, was die Homosexualität betrifft, seine Meinung änderte. Die episkopale Kirche erwählte im Jahre 2003 zu ihrem Bischof einen Homosexuellen. Viele prohomosexuelle Kirchen entstehen in Mittelamerika - einschließlich deren, die sich zu den pfingstlichen Kirchen zählen. In Wirklichkeit wurde der Gründer der größten Denomination der Homosexuellen im Land, Troy Perry, in Church of God of Prophecy erzogen.
Troy Perry, Jay Bakker und episkopale Kirchen bieten Amerika eine neue Religion an, die nicht von der Hölle spricht und keine Heiligkeit fordert. Es ist ein hinkendes rückgratloses Christentum, das aus der Angst, andere nicht zu „verurteilen", die Sünde nicht konfrontieren kann. Es ist ein machtloses Evangelium, das den Menschen, die mit der Homosexualität kämpfen, sagt, dass sie auch so gefällig sein können.
Es begrüßt jeden mit höflichem Mantra „komm solcher, wie du bist" - aber schließlich ist es nicht fähig, weder die Macht der Abhängigkeit, noch der sexuellen Dysfunktion zu brechen. Es benutzt die angenehmen Wörter wie zum Beispiel „Toleranz", „Annahme" und „Gnade". Es handelt sich um solche Benennungen, die in der heutigen Kultur, die alles zulässt, hip und sexy lauten. Es ist ein glänzendes und verführerisches goldenes Kalb, das von denen, die neue Moral schöpfen wollen, geschmiedet ist.
Dieses prohomosexuelle „Evangelium" ist ein giftiger Irrtum, darauf wir im Jahre 2007 von unseren Kanzeln mutig reagieren müssen. Ich bete, dass es in der Kirche genug Einzelwesen mit der Wirbelsäule gibt, die diesem Aufruf nachdrücklich entgegentreten.